Über Buddhismus

Der heilige Weg des Buddha —
Ursprung des Buddhismus

 

Am Fuße des Himalaya wurde vor 2.500 Jahren Siddharta, der spätere Buddha Shakyamuni, als Sohn von König Suddhodana Gautama aus der Shakya-Dynastie geboren.

Als Prinz lebte Siddharta ein behütetes und angenehmes Leben, bis er – tief bewegt von der Begegnung mit menschlichem Leid – sein adeliges Leben hinter sich ließ und sich auf die Suche nach erlösender Erkenntnis begab.

Als Asket und Mönch vertiefte er sich in die Lehren der großen spirituellen Meister seiner Zeit und unterzog sich strengsten asketischen Übungen. Doch Siddharta erkannte bald, dass sein Ziel jenseits aller bisherigen Wege lag. Auf seiner Suche nach letztendlicher Weisheit beschritt er nun den Weg der Meditation.

Er überwand sogar die Grenzen menschlichen Denkens und Erkennens und erlangte schließlich vollkommene Erleuchtung: die Einsicht in die wahre Natur aller Phänomene und das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung, welches die Quelle von Freude und Leid aufzeigt und gleichzeitig den Schlüssel zu spiritueller Erlösung enthält.

Dies wurde später in der Form der „Vier Edlen Wahrheiten“ zu einer Grundlage der buddhistischen Lehre: „Dies ist das Leid, dies ist die Ursache des Leids, dies ist das Ende des Leids, dies ist der Weg zum Ende des Leids …“

Siddharta Gautama war zu jener Zeit 35 Jahre alt und fortan nannten ihn die Menschen „Buddha“ – „Der Erwachte“.

„Shakyamuni Buddha –
Der Erwachte“
Geschaffen von Shinjo Ito

Die Lehre Buddhas

 

Shakyamuni Buddha lehrte seine Erkenntnis und den Weg zur Erleuchtung mehr als 45 Jahre lang bis ans Ende seines Lebens. Dabei teilte er seine tiefgründigen Erkenntnisse mit allen Menschen – Geistlichen und Weltlichen gleichermaßen – und leitete sie in ihrem Streben nach einem erfüllten Leben an.

Die Menschen waren von seiner edlen Erscheinung sowie der Weisheit und Barmherzigkeit seiner Worte tief beeindruckt, und sie begannen, seine Lehre tiefer und tiefer zu verstehen. Der buddhistische Orden wuchs schnell und gewann immer mehr Mönche und Nonnen, aber auch hingebungsvolle ‚weltliche’ Buddha-Schüler, darunter selbst Herrscher nordindischer Königreiche. Sie unterstützten den Orden und bemühten sich im täglichen Leben um das Erfassen von Buddhas Lehre.

Als Shakyamuni Buddha schließlich im Alter von 80 Jahren diese Welt verließ, folgten seine Schüler dem Wunsch und den Fußspuren ihres Lehrers: Sie bemühten sich unablässig im Erfassen der Weisheit und leiteten seine Lehre an kommende Generationen weiter. Buddha hinterließ eine Lehre, die bis zum heutigen Tag zahllosen Menschen als Quelle der Inspiration und Erkenntnis dient.

Die Nirvana-Versammlung
Der letzte Moment des Shakyamuni Buddha

Buddhas letzte Lehre:
Das Sutra des „Großen Nirvana“

 

Kurz vor Buddhas Eingang ins Nirvana versammelten sich seine Schüler um ihn. Er besänftigte ihre Herzen, aber er ermutigte sie auch zu unermüdlichem Streben. Dann offenbarte er seine letzte Lehre, die später als das Große-Nirvana-Sutra verfasst und übermittelt wurde.

So wie eine barmherzige Mutter in ihrem letzten Moment ihren Kindern die Essenz ihres Herzens vermittelt, so legt Buddha in dieser Lehre die tiefe Bedeutung des Nirvana dar. Dabei lehrt er die ewige Gegenwart Buddhas und zeigt, dass alles Leben einen Buddha-gleichen Wesenskern in sich trägt.

Es zählt zu den Besonderheiten des Nirvana-Sutras, dass Buddha es seinem Schüler Chunda (japanisch: Junda) widmet, der als Schmied dem weltlichen Stand angehört. Dieses Sutra wurde später die Grundlage der Shinnyo-Lehre, in der sich Geistliche wie Weltliche gleichermaßen um das Erfassen von Buddhas Weisheit bemühen.

Chunda
Buddha widmete ihm
seine letzte Lehre

Übermittlung der Lehre in die Gegenwart

 

Ausgehend von den Wirkungsstätten Buddhas wurde seine Lehre durch seine Schüler weitergetragen und von Person zu Person – über Generationen hinweg – in alle Himmelsrichtungen verbreitet.

So wie ein Baum wächst und seine Zweige und Blätter über die Erde ausbreitet, wuchs und entwickelte sich die Gemeinde Buddhas, und ihre Früchte bereicherten das Leben und die Kultur zahlreicher Völker.

In südlicher Richtung wurde die Lehre nach Sri Lanka und weiter in die südostasiatischen Länder verbreitet. Diese sogenannte ‚Südströmung’ des Buddhismus wird heute allgemein als Theravada-Buddhismus bezeichnet. Im Norden hingegen überquerte die Lehre den Himalaya und wurde in China heimisch.

Von China aus wurde sie nach Korea und Japan und später auch nach Tibet übermittelt, wo sie bis heute in den großen Schulen des traditionellen Buddhismus als Mahayana gelehrt und bewahrt wird.

Bildnis von Kukai,
der die Lehren des esoterischen Buddhismus (Vajrayana) von China nach Japan brachte.

Unverfälscht durch Raum und Zeit


Ein wesentliches Merkmal der buddhistischen Lehre ist die ununterbrochene Übermittlung der „Essenz der Lehre“ von Meister zu Schüler.

Über zahllose Generationen hinweg entstanden auf diese Weise tradierte und authentische Geistesströmungen der buddhistischen Lehre. Shinjo Ito, der Begründer von Shinnyo-En, beschrieb es so: „Die Essenz der Lehre Buddhas wird übermittelt wie Wasser, das von Krug zu Krug gegossen wird.“

Shinjo Ito
Begründer des Shinnyo-Buddhismus
und Großmeister (Dai Ajari)
des Shingon-Buddhismus